Donnerstag, 30. April 2009

Griechenland


Mein kleines Haus in Milina. Es liegt ein unglaublich süßer Blütenduft in der Luft.

Mittwoch, 29. April 2009

Ankunft Milina

Mittwoch 29.04.09

Nun endlich bin ich am Morgen in MILINA angekommen. Bei herrlichstem Sonnenschein und blauem Himmel, so wie ich es eigentlich auf der ganzen Fahrt erwartet hätte. Aufgrund des relativ schlechten Wetters unterwegs, habe ich viele Abstecher, die ich machen wollte, praktisch links liegen gelassen. Z.B. hätte ich gerne nochmal die Plitvicer Seen und auch Mostar besucht. Aber nun ja, vielleicht eines anderen Tages. Jetzt gibt es erst einmal viel zu tun, um mein Häuschen wieder auf Vordermann zu bringen, das hohe Gras zu mähen, die restlichen Orangen zu pflücken und mich anschließend dringend zu erholen und zu relaxen. Mein treuer Alp-Hobel der wirklich hervorragend gelaufen ist braucht nun auch etwas Wartung und eine Putzstunde. Somit wird es die nächsten Tage sicher nicht langweilig.


Katara-Pass

Dienstag 28.04.09

Um 8 Uhr aufstehen und gegen 9 Uhr ging es nach einem Omelettfrühstück mit warmer Milch und Cappuccino, bei Sonnenschein los. Über einen wunderschönen Pass, ideal für Bikefahrer, komme ich gegen 9 Uhr 40 an der griechischen Grenze an. Hier warten schon etliche Pkw`s auf die Abfertigung, die diesmal sicher 30 min. dauerte. Obwohl ich ja nun in die EU einreisen möchte, war der Grenzer ziemlich neugierig, mit seinen Fragen woher, wohin und wie lange. Als ich ihm sagte, das ich drei Monate unterwegs sein werde, hob er nur eine Augenbraue und meinte „Gute Reise“. Gegen 11 Uhr kam ich bei 15 Grad, gefühlt 8 Grad, in Ioannina an. Meine Augen und Gedanken richteten sich jetzt auf den Katara-Pass der mit seinen schneebedeckten Bergen vor mir lag. Mit Grauen dachte ich an die Kälte die mich dort oben erwartete, da ich diesen Pass schon oft gefahren bin. Vor zwei Jahren als ich ihn zuletzt fuhr, waren nur kurze Tunnels fertig gestellt, von der kompletten Untertunnelung. Die Fahrt ging stetig bergauf und bald wurde ich auf die fertig gestellte Autobahn geleitet. Zwischen den einzelnen Tunnels beutelte mich der Wind dermaßen, so das ich meine ganze Fahrbahnbreite ausnutzen mußte, um das Gleichgewicht zu halten. Im letzten langen Tunnel hatte es noch ganze 7 Grad und nach dem Tunnel war die Straße vom Regen glattschnaß. Erst jetzt bemerkte ich das ich den Pass zum ersten mal im fertig gestellten Tunnel unterfahren hatte. Dieses Objekt hatte ca. 15 Jahre Bauzeit und etliche EU Gelder verschlungen. Inzwischen war ich auch durchgefroren und hielt bei nächster Gelegenheit an, um meinen Pulli unter zu ziehen. Endlich gegen 13 Uhr bei den Meteoraklöstern angekommen, erreichte die Luft wieder angenehme 14 Grad. Hier war eigentlich eine Übernachtung auf dem Campingplatz geplant, doch ich zog es vor noch mal 4 Std. durch zu heizen, um nach Hause zu kommen. So kam ich gegen 16 Uhr bei Christa und Otto in Nea Anchialos an, wo ich zum Hasenbratenessen eingeladen wurde. Die Weiterfahrt wurde somit auf Morgen früh verschoben.

X-Trem Day from Albanie

Montag 27.04.09 der sogenannte X – Trem Day from Albanie

Ja, dieser Tag hatte es in sich. Gegen ½ 9 Uhr nach dem Frühstück machte ich mich von Ulcine aus, auf dem Weg nach Albanien, bei strahlenden Sonnenschein. Schon 15 Minuten später hatte ich mich total verfahren und verlor nach einigen Wegbefragungen, schon mal eine halbe Stunde. Heute sollte es ja ziemlich nahe an Griechenland gehen. Nach einer Stunde war ich an der Grenze zu Albanien, nachdem ich durch wildes einsames Gebiet gefahren bin, immer mit dem Hintergedanken „hier kannst du nicht richtig sein“, denn die Straße war gerade 2 m breit und im sehr schlechten Zustand. An der Grenze wurde ich zuvorkommend behandelt, trotzdem dauerte es seine Zeit. Schnell war ich bei Shkoder einer der größeren Städte in Albanien. Nach der Überquerung einer uralten, verrosteten, mit Bretter belegten Stahlbrücke über dem Fluß Buene, ging es trotz aller Gerüchten über schlechte Straßen in Albanien, auf einer hervorragenden Straße ca. 200 km sehr flott nach Durres, der größten Stadt an der Küste. Allerdings mußte man sehr weit vorausschauend fahren, denn ca. alle 5 km standen 3 Policja-Uniformierte mit einer hochmodernen Radarpistole. Soviele Radarpistolen hat Deutschland nicht, wie ich auf diesen 200 km und den folgenden 140 km gesehen habe. Das ist nicht übertrieben. Aber mit viel Glück habe ich diese Hürde, entweder hinter einem LKW oder einem Einheimischen, immer glücklich überstanden. In Durres stand an der Zapfsäule das ich für 9 € getankt habe, ich gab dem Tankwart 10 € und er gab mir 300 LEK zurück ??. Da es wenig und für uns schlecht lesbare Richtungsschilder gibt, fragte ich schon nach ca. 100 km an einer Tankstell nach dem Weg und tankte vorsichtshalber schon wieder. Der Tankwart wollte unbedingt 500 LEK von mir für die 5 Ltr., nach ein bischen hin und her einigten wir uns auf die 300 LEK die ich noch hatte und 2 € dazu. Ich glaube damit hatte er heute den Jackpot geknackt. Dies geschah in Fier, einer Kleinstadt ca. 40 km vor Vlore. Doch nun war es vorbei mit Lustig. Urplötzlich waren die Straßen in einem Zustand den ich fast nicht beschreiben kann. Löcher und Querrillen bis zu 20 cm tief. Eine Straßenseite aufgerissen und alles fuhr auf der guten Seite, der Stärkere blieb auf der besseren, aber nicht guten Seite. Von den 50% der Albaner die einen Mercedes fuhren wollten die meisten ihre tiefergelegte Karre mit dem Stern, über die Schlaglöcher tragen. Somit war ein vorwärtskommen auf ca. 20 km die Stunde geschrumpft. Dazu eine Baustelle nach der anderen und der Verkehr mußte sich einen Weg vorbei suchen, denn eine planierte Nebenstrecke oder ähnliches gab es nicht. Selbst mit einer Enduro war es Schwerstarbeit sich über solche verstaaubte Pisten, stundenlang zu konzentrieren und immer mit äußerster Vorsicht vor diesen chaotischen Autofahrern. Dazu kam das der Gestank den die hauptsächlich Dieselautos, LKWs und uralten Bussen von sich gaben, ich nicht mal kurze Zeit mein Visier hochklappen konnte, den sonst hatte ich den Dreck direkt in der Nase. Die Temperatur war inzwischen auf ca. 25 Grad angestiegen und das bei bewölkten Himmel. Sollte ich einmal nicht hinter einem Stinker herfahren, dann durfte ich die andere Luft von Albanien schnuppern, nähmlich von verbrannten Müllhaufen und Plastikhaufen, die längs der Straße liegen und oft vor sich hin kogeln. In den beiden Küstenstädten Durres und Vlores wird gebaut was das Zeug hält. Ein Hochhaus nach dem anderen und das an der Küste kilometerlang. Nach Vlores war die Straße wieder super,dafür ging es einen Pass hoch und ich traute meinen Augen nicht, denn auf dem Berg vor mir lag noch Schnee. Der Pass zog sich bis an die Schneegrenze von 1000m Höhe und es wurde schlagartig a.....kalt. Mir entgegen über dem Pass kam ein derartig kalter und heftiger Wind, das ich manchmal Mühe hatte, meinen Alp-Hobel auf der fast inzwischen autolosen, dafür aber serpentinenreichen Straße zu halten. Die Wolken pfiffen über dem Pass mir entgegen, so das ich dachte jeden Moment fängt es an zu regnen oder gar zu schneien. Auf dem Pass angekommen fuhr ich schlagartig in eine Wolkenwand und hatte gerade noch 5m Sicht. Langsam wurde es ungemütlich und ich tastete mich im Schritttempo voran, jetzt nur keinen Regen dachte ich. Es ging extrem steil und in extrem engen Serpentinen ca. 1 km in der Nebelwand hinab, dann wurde es wieder klarer, die Wolken lagen wieder oberhalb von mir und ich sah den Serpentinenrausch der mir bevor stand. Eine unglaublich tolle Abfahrt bis ans Meer, auf wunderbarer und vor allen Dingen leerer Passstraße. Diesen Pass sieht man schön vom Schiff aus, wenn man kurz vor Igoumenitsa ist. Ich hätte nie gedacht das ich diese Straße einmal fahren werde, wo ich sie so oft vom Schiff aus bewundert habe. So langsam schwanden aber bei mir die Kräfte und suchte in den folgenden Dörfern nach einer Pension, zumal es schon 16 Uhr war und der Himmel immer noch dunkelgrau von oben drohte. Außer das sämtliche Hotels noch zu hatten, mußte ich noch einige abenteuerliche Baustellen- und Ortschaftsdurchquerungen bewältigen. Ortschaften in extremer Hanglage mit Baustelle im Ort, bei 2m Straßenbreite, mit Schlamm, losem Schotter oder weicher Erde. Immer wieder warten bis ein Bagger oder ein entgegenkommender Lkw mich vorbei läßt. Ich glaube ich kann sagen, das es zwischendurch höchst anspruchvoll war, manche Stellen ohne Wackler zu passieren. Zwischen den Ortschaften war die Straße schon fertig und in einem meist tatellosem Zustand. Mein eigentliches Tagesziel hieß Serande, aber schon ca. 60 km vorher wollte ich nicht mehr und fragte nach einer Pansjon oder einem Hotel. In einem Hotel wollten sie 30 €, das war aber doch etwas heftig. So kämpfte ich mich noch die letzten 30 km bis Serande und fand auf Anhieb ein Hotel für 20 € die Nacht, mit Frühstück, sagte der Junge der englisch konnte, was ja sehr wenige hier können. Morgen habe ich noch ca. 50 km über einen Pass zur griechischen Grenze vor mir. Für mich war dieser Fahrtag sehr hart, da er ca. 480 km betrug und das bei extremen Straßenzuständen und diesen Verkehrsteilnehmern. Meine Schulter-verspannungen die ich vom langen Fahren bekomme, bekämpfe ich während der Fahrt mit Gymnastik oder mache zwischendurch mal eine 5 minütige Pause. An meinem Alp-Hobel fängt jetzt der Hautständer ganz nervig an zu klappern, aber wir sind halt beide nicht mehr die Jüngsten.

Kroatien - Dubrovnik


Sonntag 26.04.09


Die Nacht war angenehm warm, aber die Kopfschmerzen waren nicht so schön. Ich glaube das letzte Bier war schlecht, aber ein paar Kopfschmerztabletten brachten mich bis zum wecken wieder ins Lot. Leider sah der Himmel gegen acht Uhr nicht sehr toll aus. Total diesig und in den Bergen hinter uns hingen ein paar Wolken. Da die beiden Jungs auch nach Albanien wollten, beratschlagten wir uns bei einem Cappuccino. Die beiden waren sehr unschlüssig und wollten erst am Dienstag losfahren. Solange wollte ich mich nicht hier herumdrücken, packte schnell meine 18 Sachen und fuhr alleine los. Schon nach kurzer Zeit war ich an Metkovic vorbei und an der Grenze zu Bosnien-Herzogowina. Schon nach 9 km verläßt man wieder Bosnien-Herzogowina und kam wieder in Kroatien an. Somit hat auch Bosnien einen ca. 10 km breiten Zugang zum Meer und vermutlich auch eine Marine. Nach weiteren ca. 60 km, kam Dubrovnik in Sicht. Ich fuhr auch in die Altstadt, aber es war furchtbar eng und da es Sonntag war, ist auch kein Parkplatz zu bekommen. So begnügte ich mich damit, die alten Gemäuer im vorbei fahren zu bestaunen und später von einem Parkplatz oberhalb, die Burg zu fotografieren. Leider wurden die Wolken immer düsterer, aber solange es nicht regnete war ich zufrieden, obwohl alles ohne Sonne nur halb so schön aussieht. Endlich erreichte ich die Grenze von Montenegro. Doch die Grenzer prüften die Papiere sehr genau und so zog sich der Aufenthalt an dem Grenzübergang, ganz schön in die Länge. Nun galt es eine riesige Bucht zu umfahren, doch an der engsten Stelle gab es eine Fähre für 1,50 €, die mir eine Strecke von ca. 30 km ersparte. Nun zog sich die Fahrerei allerdings unangenehm dahin, denn die Straßen waren zum großteil in einem sehr schlechten Zustand und die Montenegronesen, die einen AUDI als ihr Eigentum nannten, fuhren absolut rücksichtslos. Hier gilt noch das Recht des stärkeren. Dazu eine Baustelle nach der anderen, nichts abgesichert und immer wieder Staus. An einem dieser Stopps fuhr ein Golf neben mir hin und der Mann fragte mich auf Deutsch ob ich nach Ulcine wollte, denn er hat da ein Zimmer zu vermieten. Er möchte 20 € dafür mit Dusche und Frühstück. Ich sagte ob er es nicht etwas preiswerter machen könnte, doch er sagte ich solle es mir ansehen. So fuhr ich die letzten 30 km hinter ihm her, bis in die Altstadt von Ulcine. Nach der Besichtigung sagte ich Ok, mit Frühstück. Doch nun wollte er von einem Frühstück nichts mehr wissen. Ich blieb trotzdem und ging zum Abendessen erstmal in die Altstadt und hörte dem Muezin (?) zu. Nach einer ruhigen Nacht, fing ich gegen acht Uhr an, meinen Hobel zu beladen. Kurz darauf kam er aus dem Haus und servierte mir ein gutes Frühstück. Dabei kamen wir ins Gespräch und er erzählte mir das er ein Reisebüro hier hat und vor dem Krieg mit Serbien, bis zu 85 % Deutsche als Kunden hatte. Seitdem ist das Geschäft mit den Deutschen, vermutlich aus Angst und Unkenntnis sagte er, total zusammengebrochen.
DUBROVNIK

Camping in Kroatien
in Montenegro

Samstag 25.04.09


Abfahrt 9 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein. Es scheint ein schöner Tag zu werden. Die Fahrt ging auf der sehr guten Küstenstraße, bei sehr wenig Verkehr, flott voran. Nach einigen Kilometern bemerkte ich jedoch, das mein Tacho nicht mehr funktionierte und somit auch die Km nicht gezählt werden. Das ich nicht weiß wie schnell ich fahre, ist nicht so tragisch. Doch ohne Kilometerzähler weiß ich nicht mehr genau wann es Zeit zum Tanken ist. Jedesmal bis zur Reserve fahren und dann möglichst bald eine Tankstelle finden, ist nicht ganz so beruhigend. So mußte ich nachrechnen, wann ich ungefähr 200 km hinter mir hatte um dann vorsichtshalber bei nächster Gelegenheit zu tanken. So zog ich schnell meine Bahn, entlang diesem traumhaften Küstenstreifen. Vorbei an der Insel RAB und PAG, vorbei an Zadar und durch Sibenik. Kurz vor Split mußte der nächste Tankstopp eingelegt werden und ich beschloß kurz nach Split einen Campingplatz zu nehmen. Bisher gab es alle 100m ein Schild mit AUTOCAMP. Doch jetzt wo die Fahrerei genug ist für heute, kommt keiner. Stattdessen ist der ganze Küstenstreifen vollgepfropft mit Hotels und Appartements. Das zog sich so ca. 70km bis Schilder anzeigten in 10 km kommen drei Camps. Endlich gegen 16 Uhr kam der erste, geschlossen, der nächste, geschlossen und dann der dritte, geöffnet. Ich nix wie hinein und was sehen meine Augen, fast nur Deutsche, auch aus Nürnberg und Lauf. Ich wurde sofort auf deutsch vom Campingplatzchef begrüßt und ich sollte mir irgendwo einen Platz suchen, um dann mit ihm ein Bier zu trinken. Ein kleiner, aber feiner Platz mit sauberen Sanitäranlagen und einem sehr freundlichem Patrone. Ich sah dass auf dem Grill ein Lamm gedreht wurde und fragte ob man auch was zu essen bekommen könnte. Er sagte das die Deutschen hier auf dem Platz, das Lamm bestellt haben, aber er mir schon ein Stück davon abgibt. Nach dem Bier wurde erst das Zelt aufgebaut, dann das Vorderrad ausgebaut um zu sehen wo das Problem mit dem Tacho lag. Es stellte sich heraus das sich die Schnecke die die Tachowelle antreibt sich fest gefressen hat. Somit wurde ein Kunststoffzahnrad zerschlissen. Dieses Problem mußte ich demnächst lösen, denn auf Dauer war das nicht gerade toll, ohne Tacho und Kilometeranzeige. Nach dem Duschen war es auch schon Zeit fürs Lammessen. An meinem Tisch gesellten sich dann noch zwei Deutsche und eine Frau, die mit einem VW-Bus und drei Bikes unterwegs sind. Die beiden Jungs sind absolute Motorradfreaks und haben schon Afrika, Marokko, Algerien usw. hinter sich. So wurde bei einigen Bierchen und einem guten Lamm, stundenlang gefachsimpelt. Todmüde fielen wir nach dem gelungenen Tag, ins Zelt.