Samstag, 30. Mai 2009

AEZANI





















gutes Bike

















Theater von AEZANI

Geschwindigkeitsübertretung

Donnerstag 28.05.09

Heute soll es weiter bis Balikesir gehen. Nach ca. 150 km machten wir einen Abstecher nach AEZANI, bei KÜTAHYA. Hier steht ein außergewöhnlich gut erhaltener Tempel des Zeus, bei dem noch sehr viele Säulen stehen und der wohl einmalig, vollkommen unterkellert ist. Ein riesiges Tonnengewölbe trägt die Decke des Kellers das noch komplett erhalten ist und in dem man die absolute Präzision der damaligen Tempelbauer begutachten kann. Nicht weit davon entfernt steht noch ein halbverfallenes Theater und wohl ebenfalls einmalig, ein Stadion ist direkt an das Theater angebaut. Man kann sich direkt hinein versetzen, wie die Menge den Gladiatoren zu jubeln. Hier machen wir auch gleich eine Mittagspause mit heißen Kaffee und Brotzeit. Dann folgt eine ca. 100 km lange Rennstrecke wo wir es so richtig laufen lassen. Anschließend kommt eine sehr schlechte ca. 80km lange Berg und Tal Strecke, die ordentlich Reifen kostet und extrem gefährlich war, zum einen wegen ständigem vorhanden sein von Split, zum anderen die LKWs generell die Kurven extrem schneiden und wir uns keine Zeit nehmen, da sich schon der Abend nähert. So kommt was kommen mußte. Die Straße wurde ca. 50km vor unserem Ziel, Balikesir, wieder breit und gerade, so das wir ordentlich Gas geben. Plötzlich steht ein Polizist auf der Straße und fischt Georg heraus. Ich war mir nicht sicher ob ich auch gemeint war und fuhr ca. 30m weiter um dann zu warten. Ich sah im Rückspiegel wie Georg sich mit dem Polizisten recht locker und auch lachend unterhielt. Dann kam aus dem Polizistenauto ein weiterer Polizist heraus und hielt Georg etwas unter die Nase. Dann kam dieser, nicht lachende Polizist zu mir und zeigte mir ein schönes Foto von uns beiden, mit einer schönen Frontaufnahme. Mit türkischem Kauderwelsch redet er auf mich ein, mir wurde bereits heiß und kalt, denn ich wußte das Geschwindigkeitsübertretungen sehr teuer sind. Er deutet auf dem Foto wo steht 113 km. Au verdammt dachte ich, das sind mindestens 300 Euro. 90 Std.km sind erlaubt, das sind 23 zu viel dachte ich. Ich mußte Passport, Driverlicens und Kfz-Papiere abgeben. Dann ging er zurück zu Georg und dem anderen Polizisten. Ich dachte der Tag wäre gelaufen. Im Rückspiegel beobachtete ich wie die beiden Polizisten sich kurz unterhielten und dann dem Georg seine Papiere zurück gaben. Ich traute meinen Augen nicht. Auch der andere kam zu mir und gab mir meine Papiere zurück, mit der ausdrücklichen Ermahnung, jetzt unbedingt langsamer zu fahren. Was für ein Glück, in allen Berichten die ich über die Türkei las, hieß es das die Polizisten gnadenlos sind und abkassieren. Auch den Schweizer den ich vor ca. 10 Tagen traf, hatte es erwischt. Georg und ich fuhren nun anständig vorschriftsmäßig bis Balikesir. Erst hier erzählte mir Georg, wieviel Glück wir wirklich hatten. Der Polizist mit dem sich Georg so lachend unterhielt, machte ihm klar das hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km herrscht. Das hieße eine Übertretung von sage und schreibe 63 km die Stunde. Das hätte vermutlich ein paar Tausend oder sogar Gefängniss gekostet. Diesen Schreck und dieses Glück begossen wir am Abend mit einem Bierchen EFES extra

Mittwoch, 27. Mai 2009

AFION (Opium)



Mittwoch 27.05.09

Auch heute war langes ausschlafen angesagt, denn meine Etappe heute war nur ca. 320 km bis nach Beysehir. Doch es kam mal wieder ganz anders. Schon um 5 Uhr in der Frühe hörte ich wieder die Windmaschinen die die Heißluftballons aufblasen. Dann war wieder kurze Zeit Ruhe. Doch gegen 6 Uhr ging es richtig los. Das zischende Geräusch wenn die Kapitäne ihre Gashähne aufdrehten, kam immer näher. So bemühte ich mich schlaftrunken aus dem Zelt. Es war eiskalt, ca. 7 Grad. Doch über uns und neben uns Heißluftballons und Heißluftballons. Ich zählte ca. 26 Stück. Ein feuriges Ballon-Spektakel, das sich hier abspielte, den der Wind trieb sie heute ganz knapp an dem Campingplatz vorbei. Leider fehlte heute der Sonnenaufgang, denn es war leider ziemlich stark bewölkt. So verschwanden auch manche Ballons über die Wolken in die Sonne. An Schlaf war nicht mehr zu denken und so wurde, nachdem der ganze Campingplatz wach war und dem Schauspiel zu schaute, gleich zum duschen gegangen um die eingefrorenen Glieder wieder auf zu tauen. Dann wurde ein gemütliches Frühstück eingelegt und noch langsamer begonnen zu packen. Bei einer Unterhaltung mit Georg beschloß ich dann doch mit ihm in zwei Tagen an die Küste nach Assos zu fahren um eventuell bei dem VARADERO Treffen dabei sein zu können, wenn ich denn Einlass bekomme. Erst gegen 11 Uhr waren wir dann bereit für die Abfahrt, hatten jedoch ca. 400 km vor uns und so wurde ordentlich Gas gegeben. Erst gegen 5 Uhr trafen wir an unserem uns gesteckten Ziel, in der Stadt Afion, ein. Zwischdurch machten wir jedoch einige Teepausen und so bekamen wir in einer Trucker-Raststätte für 10 TL, das sind keine 5 €, zwei hervorragende Pizzas, einen gemischten Salatteller und Chai-Tee soviel wir wollten. Hier mitten im Lande konnte man hervorragend und extrem billig essen. Angekommen in Afion steuerten wir mitten in der hektischen Stadt das ertbeste Hotel an und fragten liesen uns die Zimmer zeigen, Das Hotel war gerade am renovieren, aber die bereits fertigen Zimmer konnten wir für 20 € incl. Frühstück, nicht ausschlagen. Unsere Motorräder durften wir mitten in der Hotelhalle parken. Es wurde extra ein altes Türblatt organisiert damit wir die Stufen hinauf fahren konnten. Das Geschaue der Menschen, wenn zwei solche Maschinen mit solchen Typen durch die Stadt fahren ist schon groß, aber dann noch mit den Maschinen die Treppe hoch in das Hotel, das war die Krönung. Nach einer ausgiebigen Dusche machten wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt mit dem Basar, um dann in einen Restaurant wieder gut und extrem preiswert, zu Abend zu essen.
Afion ist das größte legale Opium Anbaugebiet. Hier soll man Milch trinken, denn sie heilt so manche Krankheit, weil die Kühe hier bekommen die Pflanzenreste der Opiumpflanze zu fressen.

KAJA-Camping



Dienstag 26.05.09

Die Nacht war kalt und so blieb ich möglichst lange im Zelt, bis einem die Hitze wieder hinaus trieb. Wolkenlos war der Himmel und später viel zu heiß um etwas zu unternehmen. So vertrieben Georg und ich uns die Zeit mit Unterhaltung und faulenzen. Nachmittag zog sich der Himmel jedoch wieder zu und so konnte einem Mittagsschläfchen im Zelt nichts entgegen stehen. Morgen jedoch sollte dem faulen Leben ein Ende gesetzt werden und ich beschloß, Richtung Pamukkale nach Westen zu fahren und die erste Etappe sollte bis Beysehir gehen, ca. 300 km. Georg wollte den kürzesten Weg nach Assos an die Küste nehmen, da er da bei einem Motorradtreffen der VARADERO Fahrer teilnehmen wollte und bereits angemeldet ist. So beendeten wir den Tag wieder bei einem gemeinsamen Abendessen zu einem Spotpreis in einem Restaurant.

Dienstag, 26. Mai 2009

GÖREME





Montag 25.05.09

Heute heißt es lange schlafen. Doch schon gegen 7 Uhr hörte ich zischenden Geräusche der Heißluftballone, die hier täglich am frühen Morgen ihre Fahrten unternehmen. Es dürfen sich bis zu 16 Personen in den Korb stellen und 1 Std. bei Sonnenaufgang über dieses wunderschöne Stückchen Erde fahren. Nach einem gemütlichen Frühstück genieße ich erst mal unter dem wolkenlosen Himmel die starke Sonne. Erst gegen 11 Uhr, die Sonne brannte inzwischen heftig, konnte ich mich aufraffen meine lange Hose und den Helm an zu ziehen, um eine Besichtigungstour zu starten. Zuerst versuchte ich es auf einem markierten Fußweg, doch da der immer enger und sandiger wurde, drehte ich vorsichtshalber um, bevor ich mit der schweren Maschine in eine verteufelte Situation geriet. An der ersten Touristenattraktion, dem sogenannten Freilicht-Museum , standen bereits etliche Touri-Busse und spuckten Menschenmaterial aus England, Japan und Deutschland aus. 8 TL Eintritt (4€ ) das ist hier scheinbar der Einheitspreis den man berappen muß, wenn man mal in eine Felshöhle schauen möchte. Doch ich zog langsam der Straße entlang und betrachtete die vielen verschiedenen Tuffstein-Formationen, die der Wind geformt hat, von meinem Moped aus. Dann gelangte ich an die Cavusia-Church und ich bezahlte den verlangten Obulus, um eine Höhle mit zerkratzten Wandmalereien und mit Namensinitzialen verunzierte Tuffstein-Kirche zu sehen. Ein völlig überzogener Preis, kein Wunder das die Bauern hier nicht mehr bestellen, denn vor einer Höhle sitzen und sein Geld zu verdienen und das nicht zu knapp, ist viel einfacher. Schon ein paar km weiter fand ich eine ganze Anzahl von Souvenierläden am Straßenrand „Die nächste Attraktion“, doch diesmal ging ein Rundweg durch eine wunderschöne Tuffstein-Landschaft. So kam ich nach Ürgüp, wo ich in der Stadt ein Hinweisschild „View Point“ sah. Schön, von oben herab auf die Stadt und Umgebung zu schauen, das wollte ich auch machen. Dies hätte ich lieber sein lassen. Die Schilder lotsten mich in immer enger und steiler werdende und mit spiegelglatten Kopfsteinpflaster versehene Gassen. Ich hielt immer wieder an um zu überlegen, weiter oder umdrehen. An umdrehen war schon nicht mehr zu denken, denn es war so steil das die Bremsen das Bike gerade noch im Stand hielten. Also Vollgas und hoch bis zum bitteren Ende, denn plötzlich war Ende. Ein kleiner unebener Platz der mit zwei geparkten Autos belegt war und ich nicht wissend wohin. Mit dem Vorderrad schon zwischen den Autos stehend, fand ich vermutlich mit dem linken Fuß nicht sofort den richtigen Halt und die Maschine neigte sich ganz langsam nach links. Trotz aller Anstrengungen konnte ich sie nicht halten und mußte sie letztendlich los lassen um zur Seite zu springen. Der dabei vollbrachte Salto Mortale von mir, verlief elegant abrollend, ohne jede Blesur. Zufällig beobachteten zwei ältere Männer mein Mißgeschick , einer sprang sofort herbei und half mein Moped mit einem Ruck wieder auf die Räder zu stellen. Er deutete kurz auf einen Kratzer im Lack des VW Passat, den mein Spiegel verursacht hat und verschwand. Nach dem ich mit einiger Anstrengung mein Moped wieder in die richtige Position bugsiert hatte,begann ich sofort mit der Abfahrt in die Höllengasse. „ View Point“ ich hatte für heute genug gesehen. Zurück auf dem Campingplatz, habe ich den Streßschweiß abgeduscht und dann den herrlichen Sonnentag genossen. Am späten Nachmittag kam noch ein Motorradfahrer aus Potsdam, Georg der von Syrien kam und auf dem Rückweg war. Am Abend fuhren wir gemeinsam ins nächste Dorf Ortahisar, zum Abendessen.

KAPPADOKIEN




Sonntag 24.05.09

Gegen 9 Uhr startete ich bei strahlendem Sonnenschein von Elbistan aus, zu dem nächsten Ziel, Göreme im schönen Kappadokien. Schon nach einer halben Stunde wußte ich, heute wird es ungemütlich, denn die Berge die ich auf Pässe von 1900m überqueren mußte, waren in dicken grauen bis dunkelgrauen Wolken gehüllt. Zuerst zog sich die relativ neue Straße in einem immer enger werdeten Tal hoch, in dem die Hänge wie auf dem Mond so karg, aussahen. Tief unten zogen eine Eisenbahn und ein Fluß mit grünem Saum ihre Bahn. Bald wurde es zunehmend frischer und ich zog vorsichtshalber noch ein Shirt zusätzlich an. Doch schon nach einer weiteren halben Stunde der nöchste Stop. Diesmal kommen wieder meine Taucherklamotten zum Einsatz, denn die inzwischen schwarzen Wolken öffneten ihre Schleusen, für ein paar Sekunden. Auch die Temperatur ist inzwischen von anfangs 28 Grad nun auf 16 Grad gefallen und der starke kalte Nordwind tat sein übriges. Die Zentraltürkei liegt bereits sehr hoch, so bewegte ich mich ständig auf einer Höhe zwischen 1300 und 1500 m und zwischendurch mal ein Pass mit 1900m. Die Straßen gaben alles her was es zu bieten gab, von sehr breit und gut, bis extrem schmal, schlecht, löchrig, kurvig, teilweise schottrig und teilweise 10 km kerzengerade, wo man locker 120 fahren konnte. Die Fahrt ging über Göksun, Tufanbeyli bis Develi auf fast total leeren Straßen. Manchmal dauerte es ca. 15 min bis man wieder eine Menschenseele oder ein Auto sah.Teilweise durchfuhr ich wunderschöne Gebirgslandschaft, wo es mir leid tat so einfach mal durch zu rasen. Ich durchfuhr einsame Dörfer in denen es aussieht wie vor ein paar hundert Jahren, die Frauen sitzen vor dem Haus auf dem Boden und schlagen mit einem Stock auf Schafwolle ein, ander kochten oder saßen einfach nur zusammen. Die Männer sitzen natülich im Cafe und schlürften ihren Tschai. Ca. 20 km vor Develi ging es in eine riesengroße, brettebene Pfanne hinab auf 1000m, die zu Füßen eines gigantisch, weißen Kegelberg liegt. Dieser deutlich weithin sichtbarer Vulkankegel ist fast 4000m hoch und sieht mayestätisch aus mit seinem vom Schnee und Eis überzogenen Hängen. Diese Pfanne die eine ca. 30 km fast kerzengerade Straße durchzog, war vermutlich früher ein riesengroßer See. Auf der anderen Seite ging es wieder 1550m hoch, dann sah man bereits die einzeln sichtbaren Berghänge aus Tuffgestein. Nun wußte ich mein Tagesziel war nicht mehr weit.Als ich in Ürgüp einfuhr traute ich meinen Augen kaum, aus dem vor 25 Jahren, kleinen Bauerndorf, war eine mächtige Geldmaschine der Tourismusbranche gworden. Es war kein altes Haus mehr vorhanden, sondern jetzt standen hier Bankgebäude, Verwaltungsgebäude, Restaurants, Hotels, Springbrunnen und gepflasterte Straßen die voll mit Bussen, Autos und Menschen sind. Die Tuffsteinhöhlen sind nun gefüllt mit vornehmen Pensionen, Nobelherbergen, exclusive Restaurants und monströse Discos mit Lightshows. Ich verlor total die Orientierung und mußte ein paar mal Fragen um nach Göreme, zum Kaja Campingplatz zu kommen. Auf diesem, von allen bisher getroffenen hoch angepriesenen Campingplatz, erwartete mich der nächste Schock. Der Platz war mit einer Gruppe von 22 Wohnwagen und Wohnmobilen aus Holland fast voll belegt. Doch der deutsch sprechende sehr nette Chef gab micr einen schönen Platz. Die einzigen Motorradfahrer waren eine Deutsche mit einem Belgier, jeweils auf einer 1200er GS BMW. Spät am Abend entleerte noch ein Gewitter seine zu schwer gewordene Wolke, bevor ich mich in meinen warmen Schlafsack, den man gut bebrauchen kann, verzog.

Sonntag, 24. Mai 2009

Die Feuerwehr im Einsatz

Tja, kaum ist der Chef aus dem Haus, geht's bei den Reichel Damen rund.
Zur Nachmittagsunterhaltung hatten wir uns heute 2 nette Herren mit einem schicken roten Auto eingeladen.


Leider ging es nicht wirklich um unsere Belustigung, sondern eher um die der Nachbarn. In der Hecke hatte sich ein nettes kleines matriarchisches Bienenvolk niedergelassen.

Da wir aber, was unser zuhause angeht, sehr egoistisch sind, wollten wir nicht teilen und haben ihnen ein eigenes zuhause kommen lassen.



Sobald es hier dann dunkel wird, kommen die netten Herren mit den schicken Hüten wieder... leider nur um das Bienenvolk abzuholen. ;-)

Ihr seht, auch in Tennenlohe geht die Feuerwehr ab...

Samstag, 23. Mai 2009

NEMRUT DAG

endlose Weite
Chabinar Brücke

NEMRUT DAG






Samstag 23.05.09


Der Tag begann schon mal gut, denn das Frühstückwar OK. Dann düste ich los, heute war der Tag an dem ich meinen östlichsten und höchsten Punkt in der Türkei erreichen sollte. Es waren von Khata bis zum Nemrut noch 70 km. Schon die Anfahrt führte durch schönes Gebiet, doch als ich in die Nähe des Nemrut kam wurde die Gegend unbeschreiblich toll, mit Schluchten, Flüßen, grüne Hügel und steile Felsmassive. Es ging durch winzige Bergdörfer, die bereits durch vorhandene Pensionen, Hotels, Restaurants und Campingplätze, das nahende Ziel andeutete. Dann kam eine Schranke und ich mußte für den Nationalpark Nemrut, 6 TL Eintritt bezahlen. Von hier aus sind es noch 6 km und diese sind seit ein paar Jahren komplett mit Verbundsteinen, für die Touris-Busse, fahrtauglich gemacht worden. Dann sah ich den Gipfel-Schuttberg. Schuttberg deshalb, weil auf dem Nemrut der König Antiochius der Erste von Kommagene,(69 – 34 v. Chr.) dieses monumentale Göttergrabmal errichten ließ und mit einem riesigen 50m hohen Schotterkegel auffüllen ließ. Es gibt eine sogenannte West- und Ostterasse wo ehemals 8-9m hohe Götterfiguren standen. Inzwischen sind die Köpfe durch Erdbeben heruntergefallen und liegen nun am Fuße der Statuen. Einfach unbegreiflich wie die Menschen in der damaligen Zeit solche Steinklötze bewegt und in diese Höhe gebracht haben. Ich war fast alleine auf dem Berg, nur ein deutsches Ehepaar, das bereits zum dritten mal hier ist, störten dieses einmalige Erlebniss. Doch es gab in dieser wilden und kargen Gebirgsregion noch mehr zu sehen. Z.B. Höhlen und Felsnischen die für Dankesgaben an die Götter benutzt wurden, ein Relief mit der Abbildung von König Mithridates und Herakles, Felsinschriften, alte Burgen von König Arsames, die Chabinar Brücke die die Römer erbauten und ein Grabmal des König Mithridates des zweiten das er für seine Mutter Isias und seine Schwester Antiochis errichten ließ. In dieser einzigartigen Gebirgswelt sollte man länger verweilen, weil es wirklich viel interressantes zu entdecken gibt. Jetzt kann ich sagen das sich dieser lange Weg zum Nemrut Dag, sich auf jeden Fall gelohnt hat, ja ich würde sagen das ich gerne noch ein zweites mal, auf jeden Fall wieder mit dem Motorrad , kommen würde. Doch nun treibt es mich wieder nach Westen zur nächsten Station, Kappadokien. Die Fahrt ging über Adiyaman,Gölbasi, Narbak nach Elbistan. Da es bereits 16 Uhr war fragte ich an der erstbesten Tankstelle nach einer Pension oder Hotel. Der Tankwart sprach erfreulicherweise deutsch und gab mir den Tip ins Hotel Sahin zu gehen. Dieser Tip war ausgezeichnet, ein gutes Hotel mit sauberen Zimmern, erstklassigen Service,Wireless und Frühstück für 30 TL ( 15 € ).

KHATA




Freitag 22.05.09

Heute wollte ich eine größere Etappe hinter mich bringen, deßhalb verließ ich den guten Platz schon kurz nach 8 Uhr. So war ich wieder mal alleine in einer 130m tiefen Höhle, dieich schon nach 30 min Fahrt erreichte und besichtigen wollte. Aufgrund des gestrigen Regens waren die Felsstufen die hinab führten extrem „slipery“. Zweimal konnte ich mich gerade noch fangen, bevor es mich auf die Schn... haute. Dann drehte ich um, denn ich hatte keine Lust hier stundenlang auf Hilfe zu warten, sollte ich mir hier die Knochen brechen. Als ich wieder bei meinem Moped ankam, kamen wieder lachende Türken, auch Frauen und freuten sich das ein Aleman mit dem Motorrad bis zu ihnen in die Türkei fuhr. Nun gab ich aber Gas und fuhr so schnell es erlaubt war, bis zur kurz vor Mersin beginnenden Autobahn. Hier entschloss ich kurzerhand die Autobahn zu benutzen, entgegen meiner Absicht – keine Autobahn zu benutzen, um heute einen weiten Sprung in den Osten zu machen. Doch auch heute zog ich die Regenwolken an und schon nach ca. 100 km mußte ich wieder auf Taucherklamotten umsteigen. Es wurde empfindlich frisch im Regen ca. 20 Grad und so war ich froh nach einer Stunde Schwimmkurs, wieder die Sonne zu erblicken und den steigenden Temperaturen auf meinen Armaturenbrett zu zu schauen. ( zu zu schauen ?????????? was ist das für ein deutsch, ist das so richtig) Schon bald waren es wieder über 30 Grad Fahrtwind und ich gab ordentlich Stoff. Ja es machte richtig Spaß auf der fast total leeren Autobahn mit erlaubten 120 km dahin zu gleiten. Bei jedem Tankstopp oder Rast an den Rastplätzen kamen wieder die selben lachenden Fragen, woher, wohin und warum alleine, ein gute Fahrt wünschend, eine Einladung zum Tschai trinken, eine spendierte eisgekühlte Fanta, eine Handynummer falls ich unterwegs Hilfe brauchte, oder es holte schnell jemand eine Karte und mir wurde gezeigt wie ich zum Nemrut kam. Ich kann nur sagen, soviel Freude und Herzlichkeit die einem hier ganz offen gezeigt wird und entgegen schlägt, ist ganz große Klasse und macht einem richtig Freude zu reisen in diesem Land, abgesehen von den wunderschönen abwechsungsreichen Landstrichen, den wirklich sehenswerten und interressanten Kulturstätten, dem fantastischen Klima und den extrem niedrigen Preisen. So schaffte ich es heute bis Khata, ca. 70 km vor meinem ursprünglichen Ziel dem NEMRUT DAG. Die letzten 100 km, von den heute ca. 600 km zurück gelegten, schlauchten mich aber ganz erheblich, denn etliche lange staubige und schwierig zu fahrende Baustellen, bei Temperaturen über 30 Grad, forderten ihren Tribut. Als ich endlich Khata eintrudelte, winkte mir jemand heftig zu, so hielt ich an und er fragte mich ob ich ein Zimmer wollte. Irgendwie sehen diese Schlepper schon von 200m Entfernung, das ich Ausländer bin, ich sagte das ich nach einem Kamping suchte, auch dies hatte er, gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Doch wieder direkt an der Hauptstraße wollte ich nicht im Zelt schlafen, außerdem wollte ich heute kein Zelt mehr aufstellen. So bot er mir ein Zimmer für 25 TL an. Das Hotel und das Zimmer entsprachen nicht mehr als einer Absteige. Aber Hautsache war die Bettlaken waren sauber und frisch, die Dusche hatte heißes Wasser und die Toilette funktionierte. Ich sagte wenn ein Frühstück dabei ist dann bleibe ich hier, er willigte ein und ich konnte endlich duschen und mich ins Bett hauen. Später ging ich gegenüber ins Restaurant und habe vorzüglich Chicken mit Reis und Salat gegessen. Leider mußte ich auf ein Bier verzichten, denn dieses Lokal schenkt keinen Alkohol aus, erklärte mir der Ober.

VATERTAG

Unterstand am Friedhof
Silifke von der Burg

Grabmal des Furchtlosen Königs "MezgitKale"

Donnerstag 21.05.09 VATERTAG

Nachdem der Campingplatz Akcakil mir sehr gut gefallen hat, entschloß ich noch einen Tag hier zu bleiben und den Vatertag zu geniesen. Doch den ganzen Tag auf der faulen Haut zu liegen ist nichts für den Vater. So ließ ich mir vom Campingplatzbesitzer, Infos über die nähere Umgebung geben und Fuhr los um ein paar der nächst liegenden Sehenswürdigkeiten, anzusehen. Zunächst fuhr ich ca. 30 km Richtung Mersin, bog dann bei Atakent von der Hauptstraße ab, Richtung Uzuncaburc. Die geteerte Straße war sehr schmal und mit Löchern übersäht. An nur noch einzelnen Häusern vorbei, zog sich die Straße stetig empor, bis endlich nach ca. 10km ein Schild mit Pasli erschien. Dann sah ich auch schon die Ruinen, etwas abseits der Straße. Hierher verirren sich sicher nicht viele Touristen, denn diese kleine Ruinenstadt liegt doch ziemlich abseits und versteckt. Ich schlich mich wieder mal alleine durch diese zum Teil noch gut sichtbaren Mauerresten und erst dann bemerkte ich das diese Stadt direkt am Rande einer sehr imposanten Schlucht gebaut wurde. Dann fand ich in den Felsboden hinein geschlagene Wasserzisternen, randvoll mit glasklarem Wasser gefüllt. Weiter ging es ca. 3km auf unbefestigte Weg, an einsam liegenden Bauernhöfen vorbei zum Grabmal des „Furchtlosen Königs MEZGITKALE“. Ein imposantes Gebäude, noch sehr gut erhalten und ganz alleine mitten in dieser wilden Landschaft stehend. Plötzlich hörte ich ein tiefes Brummeln hinter mir und sah in Richtung Küste eine riesige schwarze Wand, die vom Wind auf mich zugetrieben wurde. Jetzt wußte ich das er mich demnächst zum ersten mal erwischen wird, der Regen. Doch zunächst fuhr ich weiter durch diese tolle einsame und zerfurchte wilde Gegend, in Richtung UZUNCABURC, wo noch sehr guz erhaltene Ruinen zu bestaunen sein sollen. Die Luft wurde jedoch immer frischer, denn der Wind blies die frische Regenluft zu mir. So entschloß ich mich die nächstliegende Hauptstraße zu suchen und den Rückweg anzutreten. Kaum hatte ich sie gefunden fing es an zu tröpfeln. Gott sei Dank hatte ich meine Regenklamotten dabei. Schnell übergezogen und schon goß es aus allen Wolken. Nun mußte ich auf dieser Seifenstraße die Anhöhe wieder hinunter. Die Serpentinen fuhr ich in Schrittgeschwindigkeit um ja keinen Sturz in dieser einsamen Gegend zu riskieren. Es dauerte ca. 20 min bis ich endlich einen geeigneten Unterstand in einem Friedhof fand. Dort machte ich erstmal Brotzeit und wartete bis diese schwarze Wand über mich hinweggezogen war. Nach ca. 30 min hörte es auf zu regnen, nach weiteren 10 min scheinte wieder die Sonne und ich konnte meine Fahrt weiter Richtung Tal fortsetzen, wo es wieder angenehm warm wurde und meine nassen Klamotten schnell wieder trockneten. In SILIFKE besichtigte ich noch die Burg und fuhr dann direkt zum Campingplatz um diesen Tag gemütlich am Strand ausklingen zu lassen. Ein sehr empfehlenswerter Campingplatz mit sehr guter Bedienung, gutem und preiswerten Essen und guten sanitären Anlagen. Leider nachts etwas zu laut, da sehr nahe an der Küstenstr. liegend. 2 Übernachtungen, 2 Abendessen mit Bier, 60 TL.