Mittwoch, 20. Mai 2009
Sonntag 17.05.09
Heute heißt es Abschied nehmen. Hans mit seinen 59 Jahren wanderte weiter den extrem schwierigen und heißen Lyrischen Weitwanderweg, Chris fährt weiter dem Westen entgegen und ich gen Osten, erst an Finike vorbei, dann an Kumluca vorbei, dann bog ich an die Küste ab Richtung Olympos, einer antiken Stadt. Bevor ich jedoch da hin kam, mußte ich eine extrem steile, schlechte und von der Hitze aufgeweichte und von den LKWs in den Serpentinenkurven, verschobene Teerstraße bewältigen. Die Straße wurde immer enger und führte in eine enge Schlucht bis zum Ende. Hier gab es wieder eine Unzahl an Restaurants, Pensonen, Bootsverleih, Souvenierläden und allen weiteren überflüßigen Käse. Wieder die gleiche Prozedur, Motorradklamotten ausziehen, kurze Sachen anziehen und das auf dem Parkplatz vor unzähligen Menschen. Ja, hier ist die Hölle los. Ganze Busladungen von jungem griechischen Jungvolk marschiert hier Richtung antike Stadt. Alle bezahlen brav ihren Eintritt mit 3 TL und marschieren los in sehr leichter Bekleidung, Bikinis, Badehose etc. Dem Parkplatzwächter deutete ich an, er soll beide Hühneraugen auf mein Bike richten und dann marschierte ich los Richtung Ruinen. Schon nach 30m war ich ganz alleine in der überwucherten Stadt, aus der noch Mauerreste herauslugten. Bald habe ich mich im dichten Untergehölz total verfranzt, doch anhand des Geschreies des Jungvolkes am Strand fand ich dann diesen wunderschönen Abschnitt, belegt mit den schönsten türkischen Frauenleibern, absolut keusch bekleidet mir den knappsten Bikinis die es in Paris und Antalya zu kaufen gibt. Schnell wendete ich mein Gesicht ab von diesem unzüchtigen Strandbelag und wendete mich wieder meinen herumstehenden alten Ruinen zu, so wie es mir zustand. Jetzt fand ich dann doch noch ein paar schöne Stellen die auch interessant und noch einigermaßen erhalten waren. Dann wieder umziehen, dem Wächter merci sagen und wieter ging es zum nächsten Höhepunkt. Das kann man behaupten denn schon alleine wiederum die Anfahrt war ein Motorradhöhepunkt. Zerst wieder den Berg hochziehen, und dann wieder hinunter und das alles in unzähligen Serpentinen und engen Straßen. CHIMÄRE das feuerspeiende Ungeheuer, das einen Löwenkopf, den Leib einer Ziege und den Schwanz eines Drachens haben soll, werde ich nun suchen. Wieder in einer Schlucht hinab, bis zum Ende, vorher durch kleine Dörfer und entlang einem kleinen Fluß und dann kam endlich, ich glaubte das ich mich wieder verfahren hatte, das Ende mit einem kleinen Parkplatz. Der Drachenwärter wollte 3 TL von mir und sagte ich solle 1 Std. in der mörderischen Hitze einen Steinweg folgend, steil bergauf gehen. Im Führer stand eine halbe Std. und so war es dann auch, aber ich war völlig groggy. Gott sei Dank hatte ich Wasser dabei, als ich dem Ungeheuer gegenüber stand. Vollkommend nackt lag er vor mir, der heiße stinkende Atem schlug mir entgegen, den der steile Berghang aus seinen Felsspalten ausspuckte. Es waren vielleicht 10 Stellen aus der ca. 30cm hohe Flammen zuckten, die von ausströmenden Erdgas aus dem Erdinneren versorgt werden. Um solche Stellen die in der Nacht natürlich spektakulery aussahen und aussehen, gibt es viele Sagen, zum Beispiel um den feuerspeiende Drachen mit dem Namen Chimäre. Als ich endlich wieder unten am Bike war, mußte ich erst mal eine Brot-Käse-Wurst-Wasser Pause machen, um mich für die Weiterfahrt zu stärken. Doch weit kam ich nicht, denn mir wurde von einem deutschen Ehepaar, denen ich mal schnell eine Wasserpumpe reparierte und dafür zum Frühstück eingeladen wurde, ein schöner Campingplatz bei Tekirova empfohlen. Jedoch diesen Platz zu finden, das war eine Durchfrageorgie, die mich langsam verzweifeln ließ. Doch ich fand ihn schließlich und dies hatte sich wirklich gelohnt. Die Chefin allerdings wollte das ich mein Bike wieder auf dem Otopark abstellen sollte, aber ich sagte das dies nicht gut sei, denn mein Baggage läst sich nicht abnehmen. So wieß sie mir einen Wohnmobilstellplatz zu, für 18 TL, aber nur incl. Frühstück sagte sie. Nachdem ich das Zelt aufgebaut hatte kam wiederum ein Schweizer der ebenfalls alleine mit dem Bike unterwegs ist, zu mir. Er fährt auch in meine Richtung, jedoch läßt er sich viel Zeit und hat schon 5 Tage hier verbracht. So verbrachte wir den Abend in diesem wohl einzigartigen Campingplatz, der mir am Anfang etwas klösterlich vorkam. Nicht vom Gemäuer oder den wunderschönen Blumen und angelegten Wegen, sondern als ich hineinkam sah ich nur junge wunderschöne Frauen und Mädchen. Irgendwie kam ich mir fehl am Platze vor, das legte sich schnell als der Schweizer, Patrick, mir erzählte, das dies wohl junges, intelligendes, gar nicht so türkisch aussehende Junkvolk aus Istanbul sei, die hier einen Jogakurs abhielten. Am nächsten Morgen bald in der Frühe machte ich mich alleine auf dem Weg, ins ca 2 km entfernt liegende PHASELIS. Zuerst am Strand entlang, dann über einen Berg, bis zu einem Loch im Stacheldraht, so erklärte es mir Patrick. Ich fand auch den Weg und stahl mich an den Wachen vorbei, in die Reste der antiken Siedlung aus der griechisch-dorischen Zeit, die 7 Jahrhunderte vor Chr. entstanden sein soll. Am Anfang schlenderte ich ganz alleine durch die wunderschönen und gut freigelegten Ruinen, wie das Theater, des Athena-Tempels und den Resten der Hafenanlage. Auf dem Rückweg fand ich am Strand eine leider tote Wasserschildkröte und ein paar hundert Meter weiter Patrick, munter im Meer plantschend. Er sagte das sich gegen 12 Uhr hier viele Ausflugsboote versammelten, die vollbeladen mit Russen-People s´ sind. Eine Std. später waren ca. 15 Schiffe vor Anker mit lautdröhnender Popmusik und ins Wasser springender People . Der Strand blieb aber leer, denn den Wodka gab es nur auf dem Schiff. Gegen 15 Uhr schlug Patrick vor, doch eine kleine Tour zu einem Bergdorf zu machen, zu dem eine Stichstraße führt. Schnell waren wir startklar und ab ging die Post, hinauf auf ca. 1000m Höhe mit einer grandiosen Fernsicht. Hier sahen wir wunderschöne neu gebaute Villen für betuchte. Noch weiter hinauf zu einem Restaurant, das um eine riesige Platane gebaut wurde und auch einzelne Kuschplätze in der Platane aufweisen konnte. Der Wirt erzählte uns, das die Häuser von Deutschen und Türken gekauft werden und nicht mehr als 100 000$ kosten sollen. Er sagte uns auch das ein Weg weiter hinauf und auf die gegenüberliegende Talseite hinab ins Dorf Altinyaka führt und wir dann wieder Richtung Meer könnten. Dies ließen wir uns nicht zweimal sagen und los ging die Hetzjagd auf Schotterpisten hinauf auf eine fantastische Berghöhe wo Schafe grasten. Hier machten wir eine kurze Fotopause und schon kam ein uralter Hirte und begrüßte uns lächelnd mit „Salemaleikum“. Er gab uns noch ein paar Richtungshinweise und weiter ging die Raserei, denn mit so einer höllischen Tour hatten wir nicht gerechnet, damit wir noch rechtzeitig zum Abendessen ankamen. Nach etlichen kurzen Verfahrern und noch mehr Fragen bei antreffenden Bauern, schafften wir es bis 19 Uhr ins Camp. Schnell duschen und dann ab zum Futter fassen. Dies war wiederum ein fantastischer Tag durch eine wilde, grandiose Bergwelt, mit einer wahnsinnig geilen Offroad-Tour. Hier merkte ich das ich härtere vordere Gabelfedern für solche extreme Schotterpisten benötige.
Ich hatte bisher sehr wenig Zeit um Berichte zu schreiben, denn der Tag ist meist voll ausgefüllt und die Isomatte wartet schon frühzeitig.
Im Moment bin ich auf einen schönen Platz und werde versuchen die Berichte auf den neuesten Stand zu bringen.
Salemaleikum.
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