Dienstag, 26. Mai 2009
GÖREME
Montag 25.05.09
Heute heißt es lange schlafen. Doch schon gegen 7 Uhr hörte ich zischenden Geräusche der Heißluftballone, die hier täglich am frühen Morgen ihre Fahrten unternehmen. Es dürfen sich bis zu 16 Personen in den Korb stellen und 1 Std. bei Sonnenaufgang über dieses wunderschöne Stückchen Erde fahren. Nach einem gemütlichen Frühstück genieße ich erst mal unter dem wolkenlosen Himmel die starke Sonne. Erst gegen 11 Uhr, die Sonne brannte inzwischen heftig, konnte ich mich aufraffen meine lange Hose und den Helm an zu ziehen, um eine Besichtigungstour zu starten. Zuerst versuchte ich es auf einem markierten Fußweg, doch da der immer enger und sandiger wurde, drehte ich vorsichtshalber um, bevor ich mit der schweren Maschine in eine verteufelte Situation geriet. An der ersten Touristenattraktion, dem sogenannten Freilicht-Museum , standen bereits etliche Touri-Busse und spuckten Menschenmaterial aus England, Japan und Deutschland aus. 8 TL Eintritt (4€ ) das ist hier scheinbar der Einheitspreis den man berappen muß, wenn man mal in eine Felshöhle schauen möchte. Doch ich zog langsam der Straße entlang und betrachtete die vielen verschiedenen Tuffstein-Formationen, die der Wind geformt hat, von meinem Moped aus. Dann gelangte ich an die Cavusia-Church und ich bezahlte den verlangten Obulus, um eine Höhle mit zerkratzten Wandmalereien und mit Namensinitzialen verunzierte Tuffstein-Kirche zu sehen. Ein völlig überzogener Preis, kein Wunder das die Bauern hier nicht mehr bestellen, denn vor einer Höhle sitzen und sein Geld zu verdienen und das nicht zu knapp, ist viel einfacher. Schon ein paar km weiter fand ich eine ganze Anzahl von Souvenierläden am Straßenrand „Die nächste Attraktion“, doch diesmal ging ein Rundweg durch eine wunderschöne Tuffstein-Landschaft. So kam ich nach Ürgüp, wo ich in der Stadt ein Hinweisschild „View Point“ sah. Schön, von oben herab auf die Stadt und Umgebung zu schauen, das wollte ich auch machen. Dies hätte ich lieber sein lassen. Die Schilder lotsten mich in immer enger und steiler werdende und mit spiegelglatten Kopfsteinpflaster versehene Gassen. Ich hielt immer wieder an um zu überlegen, weiter oder umdrehen. An umdrehen war schon nicht mehr zu denken, denn es war so steil das die Bremsen das Bike gerade noch im Stand hielten. Also Vollgas und hoch bis zum bitteren Ende, denn plötzlich war Ende. Ein kleiner unebener Platz der mit zwei geparkten Autos belegt war und ich nicht wissend wohin. Mit dem Vorderrad schon zwischen den Autos stehend, fand ich vermutlich mit dem linken Fuß nicht sofort den richtigen Halt und die Maschine neigte sich ganz langsam nach links. Trotz aller Anstrengungen konnte ich sie nicht halten und mußte sie letztendlich los lassen um zur Seite zu springen. Der dabei vollbrachte Salto Mortale von mir, verlief elegant abrollend, ohne jede Blesur. Zufällig beobachteten zwei ältere Männer mein Mißgeschick , einer sprang sofort herbei und half mein Moped mit einem Ruck wieder auf die Räder zu stellen. Er deutete kurz auf einen Kratzer im Lack des VW Passat, den mein Spiegel verursacht hat und verschwand. Nach dem ich mit einiger Anstrengung mein Moped wieder in die richtige Position bugsiert hatte,begann ich sofort mit der Abfahrt in die Höllengasse. „ View Point“ ich hatte für heute genug gesehen. Zurück auf dem Campingplatz, habe ich den Streßschweiß abgeduscht und dann den herrlichen Sonnentag genossen. Am späten Nachmittag kam noch ein Motorradfahrer aus Potsdam, Georg der von Syrien kam und auf dem Rückweg war. Am Abend fuhren wir gemeinsam ins nächste Dorf Ortahisar, zum Abendessen.
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