Sonntag, 17. Mai 2009

ÖLÜDENIZ


Freitag 15.05.09

Nach einer halbwegs ruhigen Nacht in Ölüdeniz stand ich gegen 8 Uhr auf. Beim Gang zum Waschraum kam ein älterer Herr mir entgegen und erzählte mir etwas von irkalmislarbikelykotopark, als ich nur mit der Schulter zuckte und große Augen machte, kam nochmal, irkalmislarbikelykotopark. Langsam wurde mir klar was er wollte. Ich sollte mein Bike gefälligst auf den Otopark, (Autoparkplatz) stellen. Ich versuchte ihm klar zu machen mit karülhobimoisachenambikedro, das dies nicht ginge. Denn i hob mei sachen am bike dro und i sowieso in aner halben Stund verschwunden bin. Nun schüttelte er den Kopf und verzog sich. Ich machte erstmal mein Frühstück, packte meine Sachen und zog von fichten oder tannen. Nach ca. 100km durch gebirgiges Land und fruchtbaren Tälern kam ich nach Patara. Hier stand ca. 600 Jahre vor Christus eine riesige Stadt der Lykier. Die leider nur halb ausgegrabene Stadt war trotzdem sehr interessant zu besichtigen. Ich zog mich vorsichtshalber auf dem Parkplatz, auf leichtester Bekleidung um, kurze Hose, T-Shirt, Sandalen und Käppi, den die Sonne gab ihr bestes. Zu sehen gab es ein riesiges 3-bögiges Stadttor, etliche Sarkofarge (?), ein schönes Theater, eine Zisterne, etliche Säulen, Inschriften und nach der Durchwatung eines Tümpels, auch noch einen alten Leuchtturm. Die Stadt hatte eine riesige Hafenanlage. Hier wurde übrigens der Hl. Nikolaus, der spätere Bischof von Myra geboren. Dann fuhr ich noch die letzten 1000m zum Strand, der inzwischen sehr berühmt ist und geschützt wird, weil hier die Schildkröten ihre Eier ablegen. Weiter ging meine Fahrt an der hier wunderschönen Steilküste entlang, an den früher schönen Küstenort KAS vorbei, der inzwischen fast zu einer kleinen Stadt, dank der unzähligen Ferienhäuser- und Siedlungen, geworden ist. Dann erreichte ich KALE oder auch Demre genannt. Kurz vor Demre sah ich von der Küstenstraße oben, auf einen wunderschönen kleinen Hafen mit unzähligen Ausflugsbooten aus Holz. Als ich in die Stadt fuhr kam ein Schild nach „Myra 3 km“. Ich erinnerte mich an den Hl. Nikolaus und beschloß kurzerhand diese 3 km bis nach Myra zu fahren. Als ich dort ankam empfing mich gleich ein deutsch sprechender junger Mann, der mich auf einen Parkplatz lotste. Er schwatzte mir gleich ein Cola und überbackenen Käse auf, der ausgezeichnet schmeckte. Wir unterhielten über türkisch-deutschen Fußball, über Arbeit,woher, wohin, und warum alleine.Er sagte das am Ortseingang am Hafen ein schöner, kleiner Campingpplatz sei und ich diesen unbedingt ansehen mußte. Nachdem ich zustimmte, rief er sofort seinen Freund den Campingplatzbesitzer an und der holte mich ab. Als wir dort gegen 16 Uhr eintrafen, sah ich einen kleinen, schön angelegten, total leeren Platz. Die Nacht sollte 5 TL kosten, heute Abend werde er Grillfleisch machen und ich sollte doch bleiben. Ich blieb gerne, denn es war sehr schön hier, direkt am Hafen mit den tollen Schiffen. Nach einer Stunde, nachdem ich mir einen schattigen Platz gesucht und mein Zelt aufgebaut hatte, kam plötzlich ein KTM Motorradfahrer. Ein Schweizer, Cris, der ebenfalls von dem gleichen jungen Mann in Myra hierher gelotst wurde. Wir kamen sofort ins Gespräch und unterhielten uns eine halbe Ewigkeit über woher, wohin und warum alleine, bevor er endlich sein Zelt aufbaute. Er macht fast die gleiche Tour wie ich, nur entgegengesetzt. Nach einer weiteren Stunde kam ein Mann zu Fuß mit Rucksack, Stöcken und hochrotem Gesicht, auf dem Platz. Hans, ein Regensburger, ist seit zwei Tagen auf dem Lyrischen Weitwanderweg unterwegs. Er fragte uns ob er hier irgendwie oder irgendwo übernachten könnte, denn er sei fix und fertig. Er ist seit 10 Std. in dieser Hitze unterwegs und wollte nur noch duschen und schlafen. Wir sagten ihm das er sich sicher in einem der offenen Unterstände sich inlegen könne, aber der Chef erst gegen 8 Uhr wieder käme. Kurz darauf kam noch ein Wohnmobil mit einem französischen Ehepaar. Cris der Schweizer wollte unbedingt eine Fahrt mit einem dieser wunderschönen Holz-Ausflugboote machen und hatte auch schon mit einem Kapitän über einen Preis verhandelt. 150 Türkische Lira (75 €) war mir endschieden zuviel und lehnte dankend ab. Am Abend gewannen wir noch die beiden Franzosen und Hans für eine Bootfahrt und nun begannen die Verhandlungen erneut. Doch an diesem Abend kam keine Einigung über den Preis zu stande. So begann gegen 8 Uhr das Feuermachen in einer Höhle der nahen Felswand mit einem natürlichen Rauchabzug in der Wand. Tische wurden aufgebaut, wunderschön gedeckt, Salate aufgetischt, tolle Musik aufgelegt und es wurde ein Stück Grillfleisch nach dem anderen auf den Teller auf den Teller gebracht, dazu gegrillte Kartoffeln und Zwiebeln. Dies alles dermaßen im Überfluß bis alle 5 Personen sagten, Danke, Danke es reicht. Wir haben uns alle prächtig unterhalten und es war ein gelungener Abend für schlappe 14 TL , das sind ca. 7 €. Müde und übersatt verzogen wir uns sehr spät nach etlichen Bierchen, ins Zelt.

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